Im Kreis RD-ECK gibt es über 150 aktive Wählergemeinschaften. In vielen Gemeinden stellen die Wählergemeinschaften den Bürgermeister, teilweise gibt es gar keine Ortsverbände der großen Parteien mehr.
Mit der Wählergemeinschaft Kreis RD-ECK (WGK) tritt am 6. Mai erstmalig eine Wählergemeinschaft zur Kreiswahl an. Im Kreistag sitzen bislang nur Abgeordnete von Parteien. Dass sich das ändern wird, davon sind die 25 Direktkandidaten der WGK überzeugt. Sie treten flächendeckend im Kreisgebiet an und wollen mindestens in Fraktionsstärke, also mit 2 Vertretern in den Kreistag einziehen.
Momentan vernetzen sich viele örtliche Wählergemeinschaften in der WGK. Forciert wird dies durch Treffen, die derzeit im gesamten Kreisgebiet durch die WGK organisiert werden. „Wir treffen uns mit Vertretern einzelner Wählergemeinschaften, um festzustellen, welche Kompetenz in den einzelnen Wählergruppen und Bürgerinitiativen steckt – daraus schöpfen wir enormes Fachwissen und finden stets neue, aktive Mitstreiter“, so Dr. Andreas Höpken, Vorsitzender der Wählergemeinschaft. Ihm sei bewusst, dass die meisten Mitglieder der örtlichen Wählergemeinschaften lediglich in ihrer Gemeinde aktiv sein möchten. Dies wird von der WGK selbstverständlich akzeptiert. Jedoch gäbe es in vielen Gemeinden Problemüberschneidungen wie etwa Fracking, Mülldeponien oder die Bebauung durch Windkraftanlagen in der Nähe von Wohnhäusern. In der Regel stecken dahinter enorme wirtschaftliche Interessen und die meisten Bürger sind mit der Rechtslage völlig überfordert. „Wir wollen Kräfte bündeln und das Sprachrohr für die vielen Wählergemeinschaften im Kreistag werden“, erklärt Höpken.
Und genau darin liegt nach Einschätzung der WGK auch das größte Wählerpotential am 6. Mai und vielleicht sogar eine Steigerung der Wahlbeteiligung, denn viele Wähler der örtlichen Wählergruppen haben nun auf dem zweiten Wahlzettel, der ihnen parallel zur Kommunalwahl ausgehändigt wird, eine Alternative zu den Parteien im Kreistag. „In den kommenden fünf Jahren werden wir eine gute Struktur schaffen. Dabei ist uns bewusst, dass dies harte Arbeit bedeutet“, sagt Andreas Höpken selbstbewusst. Er selbst ist Datenschutzbeauftragter und Medienkompetenz ist eines der zentralen Themen der WGK.
Die Wählergemeinschaft nutzt die modernen Medien und sozialen Netzwerke, kürzlich ist sie mit ihren Videos „Widerstand gegen Windkraft in Schleswig-Holstein“ sowie „Hand in Hand mit der Wählergemeinschaft…“ auf Youtoube online gegangen. Die Diskussion um den Umgang mit modernen Medien sollte nach Auffassung der WGK auf der untersten politischen Ebene im Zusammenspiel zwischen Fachleuten, Eltern, Lehrern und Kommunalpolitikern stattfinden.
Auf regelmäßigen Treffen mit Interessierten aus Wählergruppen und Bürgerinitiativen wird die WGK zukünftig Kurzreferate durch kompetente Bürger anbieten, um somit das Fachwissen aus den Wählergemeinschaften zu den anderen Gruppen und in den Kreistag zu bringen.